Fleischsommelier

Dirk Rösken hat am 07. Juli 2017 erfolgreich die Prüfung zum Fleischsommelier abgelegt und ist nun der erste Fleischsommelier im Kreis Heinsberg.

Was ist ein Sommelier? In der Vergangenheit war es der Weinbranche vorbehalten den Sommelier zu stellen. Der Ursprung des Wortes Sommelier kommt aus dem griechischen Wort „sagma“ was so viel wie Packsattel bedeutet. Im Lateinischen und Französischen wurde daraus „somme“ – ab dem 13 Jhd. Bezeichnet man als Sommelier einen Säumer, also den Führer der Saumtiere – im 14 Jhd. wurde der für das Gepäck verantwortliche als Sommelier bezeichnet – ab dem 17 Jhd. findet man diesen Begriff als Bezeichnung für den im Haushalt für die Weinausgabe zuständigen Angestellten, ab 1812 ist der Sommelier eine Berufsbezeichnung in der Gastronomie, derjenige der für den kompletten Getränke Bereich verantwortlich ist.

Ein Fleischsommelier ist ein Botschafter des guten Geschmacks mit dem Ziel: Geschmack für den Gast / Kunden – Konsumenten erlebbarer zu machen.

Wir haben heute nicht nur Rind / Schwein / Lamm oder Geflügelfleisch – es gibt viele unterschiedliche Rassen, neue internationale Zuschnitte in allen Bereichen, die je nach Fütterung, Reifung und Zubereitungsart in Ihrer Sensorik völlig unterschiedlich sind. Dies festzustellen, zu erkennen und weiter zu vermitteln sollte die Aufgabe der Spezialisten, also der Fleischsommeliers sein. Also Genuss erlebbar machen.

Beispiel Rindfleisch: Beim Rindfleisch haben wir jede Menge unterschiedlicher Rassen, wie z.B. Charolais / Herford / Angus / Galloway / Fleckvieh / Kreuzungen und – und – und – diese wachsen Weltweit in sehr vielen Regionen mit unterschiedlichen Klima- und Boden Strukturen auf. Auch die Produktionsarten sind völlig unterschiedlich ob die Tiere in Weidehaltung, offener Stallhaltung, Anbindehaltung, Intensivmast oder Kombinationen davon gehalten werden– dazu kommt das diese Tiere geschlechtsspezifische Unterschiede aufweisen, je nachdem ob es sich um Rinder, Färsen, Kühe, Bullen oder Ochsen handelt. Außerdem gibt es bei allen Tieren unterschiedliche Fettabdeckungen – ein weiterer Aspekt ist das Schlachtalter – Jetzt kommt noch der Zerlege- und Reifeprozess dazu – das bedeutet was zerlege ich an Teilstücken für welche Zubereitungsart, wie reife ich dies am besten ab, Trockenreifung also dry aged, vaccuum, skin verpackt oder evtl. in Asche. Wie beschreibt man denn am besten diese unterschiedlichen Aspekte und vor allen Dingen den Geschmack?

Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich der Fleischsommelier – um seinem Publikum zu helfen, seine Kunden zu beraten – damit diese das Besondere – die Geschichte und vor allen Dingen den Geschmack erleben!

In diesem Sinne wünsche ich genussvolle Momente,
Dirk Rösken